„Warum“ könnte der, dem ich begegnen werde, weil ich eines Tages wieder diesen Weg entlang gehen werde, „warum ging ich doch in den Wald und die Einöde? Jetzt liebe ich Gott: die Menschen liebe ich nicht. Der Mensch ist mir eine zu unvollkommene Sache. Liebe zum Menschen würde mich umbringen.“ Ich werde ihm nicht antworten. Ich werde lachen. Und mein Lachen wird sagen, was weiß schon so ein Einsiedler, dem ich zufällig ein zweites Mal begegnet bin. Man begegnet sich immer zweimal im Leben; oder danach, oder auch nicht.
Mein, zugegeben freundliches, Lachen wird ihn aber nicht abhalten fortzufahren: „Gehe nicht zu den Menschen und bleibe im Walde! Gehe lieber noch zu den Tieren! Warum willst du nicht sein, wie ich, - ein Bär unter Bären, ein Vogel unter Vögeln?“ Ich werde ihn nicht fragen, was er im Wald macht. Er aber wird antworten: „Ich mache Lieder und singe sie, und wenn ich Lieder mache, lache, weine und brumme ich: also lobe ich Gott.“ Ich werde mich gutgelaunt verabschieden und denken, wie schön es wäre, wenn ich jetzt ehrlichen Herzens sagen könnte: „Lasst mich schnell davon, dass ich euch Nichts nehme!'' Aber auch ohne diesen Satz werden wir uns lachend trennen. Ich auf meinem Weg, er in seinen Wald. Natürlich werde ich denken: „Sollte es denn möglich sein! Dieser alte Heilige hat in seinem Walde noch Nichts davon gehört, dass Gott tot ist!'', aber eigentlich nur als Spruch und der Vollständigkeit des Zitates wegen.
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Zwischen 1080 bis 1140 entstand das Liber Sancti Jacobi, das als Codex Calixtinus in Santiago de Compostela als Schatz aufbewahrt wird.
Das fünfte Buch enthält den "Pilgerführer", den ältesten Reiseführer Europas. Es die Grundlage der Verehrung der Heiligen Jakobus und noch immer Quelle unseres Wissens über die mittelalterliche Pilgerfahrt.
Das erste Buch enthält Liturgie und Hymnen für die Jakobusverehrung und eine Predigt, die das Pilgerwesen in Compostela schildert. Im zweiten Buch sind die Wundertaten des Jakobus aufgeschrieben und im dritten findet man zwei Versionen der Legende von der Ankunft des Apostels in Galicien.
Im vierten Buch findet man eine gänzlich unhistorische Beschreibung von Karl dem Grossen als Jakobusverehrer und Kreuzritter.
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* Diese Formulierung entstammt einer Übersetzung, die ich bei meinen Vorbereitungen gefunden habe. Ich habe mir diesen Satz gemerkt; lange bevor ich vor hatte meine Pilgerreise im Internet zu publizieren. Trotz großer Mühe, habe ich noch nicht herausgefunden, wo ich das gelesen habe. Da sie mir aber so sehr gefällt, verwende ich sie. Falls jemand wissen sollte, wo diese Formulierung her stammt, bitte ich mir eine kurze - oder auch lange - eMail zu schicken.
Danke! Heinrich Wagner
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