Die Milchstraße - Mein Pilgerweg von Ferrol nach Santiago de Compostela (camino ingles)

Was mir so beim Gehen durch den Kopf geht...

Mir fällt ein:
Sollte ich eines Tages wieder den Weg entlang, den Hügel hinauf, über eine kleine, sonnenüberflutete Ebene, durch Wiesen an Bächen entlang, durch schattige Wälder durch gehen und sollte mir jemand begegnen, und sagte dieser dann:
 „Nicht fremd ist mir dieser Pilger; vor manchen Jahren ging er hier. Er hat sich verwandelt. Damals trieben Dich Deine Träume, trägst Du sie immer noch mit Dir?“
Und sollte er sagen: „Ja, ich erkenne Dich wieder, gehst Du nicht daher wie ein Tänzer?“
Es könnte sein, dass ich spontan antworte:
„Lebst du nun in der Einsamkeit, oder liebst Du noch immer die Menschen?“
„Warum“ könnte der, dem ich dann begegnet sein werde, weil ich eines Tages wieder diesen Weg entlang gehen werde, „warum ging ich doch in den Wald und die Einöde?”.
finis terrae

Besser, schneller - gläubiger?

Ich erinnere mich...

Eine junge Frau hat mich gefragt, ob mein Weg "ernst sein werde?".

Heute weiß ich, dass die heiteren Momente überwogen haben und gerade diese habe ich besonders genossen.
Meine Ankündigung den Weg gehen zu werden, wird von vielen als Aufbruch zu einer (Fern)Wanderung begriffen:
Die unschuldigen Fragen nach dokumentarischen, zählbaren und damit kategorisierenden Fakten legen davon Zeugnis ab:
"Wie viele Kilometer pro Tag?", "Immer bergauf und bergab?" "Muskelschmerz und Blasen?", “Wie viele Kilometer am Tag und wie viele Tage hintereinander?”

Viele, die den Camino “gewandert” sind, geben darauf bereitwillig Antwort:
Schneller, weiter, höher, gläubiger - "Wie viele Kirchen gezählt?" -, und nicht zuletzt leidender und deshalb erlöster.

Ich erinnere mich, spätmittelalterliche Musikanten sollen in ihren Liedern folgenden Text vorgetragen haben:

Heinrich Wagner: Hexentanz - Aus der Serie: Die Milchstraße von Heinrich Wagner"Da hört der Taube mit einem Mal das Gras wachsen, der Blinde findet die Nadel im Heuhaufen, der Säufer hält sich gar auf dem Seil aufrecht, und der lang ausgebliebene Ehemann, der bei Sankt Jakob um Kinder bitten sollte, findet bei seiner Heimkehr schon zwei davon vor.
Ein von Stummheit Geheilter quatscht einem zuvor Tauben so sehr die Ohren voll, dass dieser den Apostel anruft, sie ihm wieder zu verstopfen.
 'Oh, großer Santiago, warum heilst du nicht auch mich!'"

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